Geschätzte 10 000 Narren feierten am Samstag Karneval in Bawinkel. Mit über 70 Wagen, Gruppen und Kapellen gehört dieser Karnevalszug zu den größten im Emsland.
Die Jungkolpinger aus Beesten fragten die närrische Schar: „Habt ihr etwas zu verbergen?“ Die „Polizisten“ auf ihrem Wagen wollten jedenfalls Überstunden am neuen „Nacktscanner“ schieben, der bei
einer anderen Gruppe auch am „Airport Bawinkel“ zum Einsatz kam.
Einige der Gruppen beschäftigten sich mit der Schweinegrippe und anderen „ansteckenden Krankheiten“. Diese schienen auch die Stadtwache des Karnevalsvereins Lingen befallen zu haben. Ihr Wagen
wies leider nur eine siebenköpfige Besatzung auf. Auf allen anderen Wagen herrschte dagegen reges närrisches Treiben.
„In Bawinkel und Emsbüren jedes Jahr zehn Wagen mehr, warum bleibt in Lingen die Stadt leer?“, fragte sich ausgerechnet eine Lingener Gruppe. Es war nicht die einzige Anspielung im Bawinkler Zug
auf den „großen“ Nachbarn. „Der Eskimo lebt im Schnee ganz munter, der Norden hier geht darin unter“, kommentierte eine Gruppe die Witterungsverhältnisse. Das dies zumindest für die Bawinkler
Narren nicht zutraf, bewies die überall im Ort trotz teilweise heftigen Schneetreibens vorhandene gute Laune entlang des Zugweges.
Diese hatte auch die KLJB Messingen-Brümsel, die auf ihrem Wagen einfach eine „Après-Ski-Party“ feierte. Für viele galt in Bawinkel das „Pippi-Langstrumpf-Prinzip“: „Ich mach mir die Welt, wie
sie mir gefällt.“
Gefallen an ihrer Karnevalswelt hatten auch die beiden Zugmarschälle Hubert Schulten und Georg Dulle gefunden. „Die Rekordbeteiligung am Umzug hat unsere eigenen Erwartungen übertroffen“, freuten
sich die Verantwortlichen von der Bawinkler Karnevalsgesellschaft „De Spassmakers“.
Nach dem Umzug wurde im Festzelt neben dem Marktplatz noch viele Stunden lang bei bester Stimmung weitergefeiert.
